Bald zehn Monate

Jetzt habe ich hier schon länger nichts mehr geschrieben...

Street Art in Athen

Es ist einfach verrückt, dass meine Zeit hier beim JRS in Athen in weniger als zwei Monaten enden wird. 

Auch wenn ich mich auf Deutschland freue, würde ich am liebsten noch länger hierbleiben. Nicht nur wegen der sozialen Kontakte und der lebendigen Stadt, sondern auch um mitzubekommen, wie sich die individuellen Situationen der Geflüchteten in unseren Projekten entwickeln. 

Aussicht auf Athen aus dem Viertel „Anafiotika“

Vor allem in Projekten wie Magistories, wo ich Sprachkurse gebe und auf Kinder aufpasse, dem Welcome Center (Open Space), und der Nachmittagsschule habe ich Bindungen mit Menschen aufgebaut, die es mir schwer fallen wird von einem Tag auf den anderen hinter mir zu lassen.

Am Meer in der Nähe Athens

Jetzt bin ich aber noch hier und meine Arbeit geht kontinuierlich weiter mit kleinen Veränderungen hier und da. 

„Migrants Welcome Tourists Go Home“ am Hafen von Piräus

Im Magazi (kostenloser Second Hand Shop) zum Beispiel, haben wir einen großen Teil der Winterklamotten durch Sommerklamotten ersetzt. Das Ganze war ziemlich langwierig, weil die meisten Sommerklamotten nicht im Lager des Shops waren, sondern in separaten, überfüllten Räumen, in denen man sich nur schwer einen Überblick verschaffen konnte.

Street Art in Athen

Die Nachmittagsschule war über Ostern zwei Wochen lang geschlossen, geht jetzt, aber wieder ganz normal weiter. Auch hier gibt es Schwierigkeiten. Trotz des großen Fortschritts, den die Kinder machen, bleibt Griechisch für sie, zumindest am Anfang ihrer Schullaufbahn, noch eine Fremdsprache und ihnen fallen die Aufgaben zum Teil sehr schwer. Für die Kinder ist es herausfordernd damit umzugehen und auch, wenn Motivation und das Bedürfnis zu lernen vorwiegt ist auch Frustration deutlich zu spüren. 

Im Welcome Center hat sich ebenfalls, bis auf verkürzte Öffnungszeiten nichts geändert. So kommen täglich zwischen 17 und 19 Uhr Geflüchtete aus aller Welt und treffen auf Menschen mit ähnlichen Geschichten, können sich austauschen und sich gegenseitig Kraft geben. Es ist immer schön das mitzuerleben. Viele der Besucher sind kaum älter als ich.

Welcome Center kurz nach dem Öffnen

Im Womens Day Center habe ich angefangen jeden Donnerstagmorgen einen Zeichenworkshop zu geben. Ich konzentriere mich dabei vor allem auf das Zeichnen von Stillleben und Portraits. Der Workshop bietet den Frauen die Möglichkeit sich etwas abzulenken und neue Leute kennenzulernen. Das Ganze ist sehr entspannt und ich kann beim Zeichnen auch etwas abschalten. Ich überlege kurz bevor ich Athen verlassen werde eine kleine Ausstellung zu organisieren, wo die Besucher des Workshops ihre Arbeiten zeigen können. 

In Magistories, der Stelle wo wir Sprachunterricht anbieten, gebe ich weiterhin zwei Mal die Woche Englischkurse.  


Tafel nach einem Spiel im Englischkurs

Sonst haben wir unsere Freizeit genutzt, um weiter Athen zu entdecken und waren auch auf der Insel Poros direkt am Peloponnes. 



Mal schauen was die nächsten Wochen noch so bereithalten...


 

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